Die Wunder im Kleinen entdecken
Vom Zauber des naturnahen Gartens
Die Idee eines Naturgartens wurde mir erstmals 2020 durch ein YouTube-Video von Markus Gastl, dem Gründer des Hortus-Netzwerks, nahegebracht. Kurz darauf stieß ich auch auf Markus Burkhard, einen Naturgärtner aus Niederösterreich. Sofort war ich von den vielfältigen Auswirkungen und den Vorzügen eines naturnahen Gartens für die Insekten-, Amphibien- und Vogelwelt fasziniert. Mir wurde klar, dass ich aktiv zur Förderung unserer Umwelt beitragen und meinen Garten klimafit machen kann. Dem Prinzip eines Naturgartens folgend ist nach der Anwachsphase kein Gießen mehr erforderlich.Aus dieser Idee heraus entwickelte sich nach eingehendem Studium von Fachliteratur ein konkreter Plan, den ich im vergangenen Jahr für mich verwirklicht habe. Innerhalb meines 200m² großen Gartens entstanden verschiedene Strukturen: ein Hügel, ein Miniteich, Trockenmauern und Totholz in Form einer Benjeshecke sowie Baumstämme. Sogar einen „Erkundungsweg“ habe ich angelegt.
Mit dem Einzug der ersten heimischen Wildpflanzen wie der Wilden Karde, Kartäusernelken, Wiesensalbei, österreichischem Ehrenpreis und wildem Dost gesellten sich auch die ersten Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel dazu. Ich bin erstaunt darüber, wie schnell die Biodiversität durch die Naturstauden zugenommen hat. Voller Neugier verfolge ich, wie sich mein Garten dynamisch verändert und selbst gestaltet. Geduldig warte ich auf den Zeitpunkt, wo ich selbst mehr eingreifen muss. Bis dahin ist dieses Stück Naturgarten mein Ort der Entspannung und Beobachtungen, an dem keine Langeweile aufkommt, da es immer etwas Neues zu entdecken gibt.
Mit jeder Wildstaude unterstützen wir mindestens zehn Insekten, und da die Natur ein Kreislauf ist, profitieren auch Vögel und Kleinsäugetiere davon. Früher wurden Gärten angelegt, um der Natur Einhalt zu gebieten.Heute holen wir die Natur in unsere Gärten, um sie zu schützen. Dabei geht es nicht um eine radikale Umstellung; mit wenigen kleinen Maßnahmen können wir gemeinsam Großes bewirken.
Redaktion: Susanne Perl