Wer Straßen säät, wird Verkehr ernten

Mehr Verkehr in Seiersberg-Pirka ernten will unser Bürgermeister Werner Baumann mit seiner SPÖ Fraktion, unterstützt von ÖVP und FPÖ auch in Zukunft. In der Gemeinderatssitzung vom 19. März wurde unser Antrag, dass sich der Bürgermeister und damit unsere Gemeinde gegen den sechsspurigen Ausbau der A9 aussprechen und für Alternativen, die den Verkehr auf unseren Landes- und Gemeindestraßen tatsächlich reduzieren, einsetzen soll, abgelehnt.

Zu sehen ist: eine Autobahn von oben

Doch um was geht es konkret? Im Abschnitt der A9 zwischen der Anschlussstelle Wildon und dem Knoten Graz-West kommt es regelmäßig in den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs zu Staus. Vor einigen Monaten wurde die im Auftrag der steirischen Landesregierung erstellte Studie „Verkehrsuntersuchung AlternativenPrüfung zur Fahrstreifenerweiterung A9 zwischen Knoten Graz-West und Anschlussstelle Wildon“ präsentiert. Auf Basis dieser Studie wurde der sechsspurige Ausbau der A9 von der ÖVP/SPÖ- Landesregierung als alternativenlos bezeichnet und dies, obwohl die Studie mehrere Alternativen untersucht hat und das Wort „alternativenlos“ kein einziges Mal in der Studie vorkommt. Das große Versprechen der Landesregierung ist, dass durch den Ausbau das Landes- und Gemeindestraßennetz in unserer Gemeinde entlastet werden soll. Dies soll insbesondere für die Premstätter Straße, die Feldkirchner Straße, die Packer bzw. Kärntner Straße, sowie die Mitterstraße zutreffen.Bei genauer Betrachtung der Studie nimmt der Verkehr durch den Ausbau der A9 auf der Autobahn um ca. 23.100 Fahrzeuge pro Tag im Vergleich zum Bestand 2022 zu. Das entspricht einer Zunahme um 25%, die sich negativ auf die Luftqualität auswirkt und zusätzlich deutlich mehr Lärm verursacht. Selbst der Verkehr auf unseren Landes- und Gemeindestraßen nimmt entgegen den Behauptungen der Landesregierung nicht ab, sondern nimmt weiterhin leicht zu. Die Zunahme wäre z.B. in der Premstätter Straße ohne Ausbau und weiterer Maßnahmen lediglich um 100 Kfz/24h höher als mit dem Ausbau.
Was wäre zu tun, um den Verkehr bei uns tatsächlich zu reduzieren? Die Studie hat weitere Alternativen untersucht und liefert konkrete Vorschläge im Bereich der Einschränkungen beim motorisierten Individualverkehr und dem weiteren Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Diese Vorschläge führen im zuvor genannten Beispiel in der Premstätter Straße ganz ohne den Ausbau der A9 zu einer Reduktion des Verkehrs um 25%.
Im Gegensatz zu einem für Seiersberg-Pirka nachteiligen A9-Ausbau könnte mit rasch umsetzbaren Alternativen wie Tempolimits, zeitweiser Nutzung des Pannenstreifens, einem LKW-Überholverbot zu Stoßzeiten oder Verkehrsberuhigungen auf den Landes- bzw. Gemeindestraßen einfach und vergleichsweise billig Abhilfe geschaffen werden. Vor allem verkehrsgeplagte Anwohner:innen der Premstätter Straße, der Feldkirchner Straße, der Packer bzw. Kärntner Straße sowie der Mitterstraße würden von diesen und anderen bereits auf dem Tisch liegenden Maßnahmen sofort profitieren.Mit der Ablehnung unseres auf den Fakten der Studie basierten Antrages stellt Bürgermeister Werner Baumann die politischen Vorgaben seitens der SPÖ- ÖVP Landesregierung über die Lebensqualität der Einwohner:innen von Seiersberg-Pirka und möchte lieber Straßen und Beton auf unserem wertvollen Ackerboden säen, um noch mehr Verkehr zu ernten.Wir Grüne werden hierbei nicht tatenlos zusehen und uns weiterhin für eine Lösung stark machen, die den Bedürfnissen von Menschen und Umwelt gleichermaßen gerecht wird. Den vollständigen Dringlichkeitsantrag mit den relevanten Fakten und möglichen Alternativen zum Ausbau senden wir sehr gerne per E-Mail zu.
Anfragen unter seiersberg-pirka@gruene.at
A9 - ES GIBT ALTERNATIVEN