Nein zum Steinbruch Keil St. Martin

In ganz Österreich wird über Renaturierung geredet, doch ausgerechnet im Bezirk Voitsberg soll ein wertvolles Landschaftsschutzgebiet zerstört werden. Zwischen Ligist und St. Martin am Wöllmißberg will die Firma Leicht Landwirtschafts GmbH nahe der Teigitschklamm einen Steinbruch errichten – ursprünglich sogar in einer geplanten Ausdehnung von zehn Hektar. Es ist kaum denkbar, dass ein solches Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) überstehen würde.

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Ein Großteil der Ligister:innen lehnt dieses umweltbelastende, Lärm und Staub erzeugende Unterfangen strikte ab. Eine Bürger:inneninitative hat bereits zahlreiche Unterschriften dagegen gesammelt. Auch die steirischen Grünen treten vehement gegen den Steinbruch auf:

„Es ist für mich unvorstellbar, dass man hier einfach über die Bürger:innen drüberfährt. Die Wohnqualität und das Lebensumfeld der Bevölkerung werden völlig ignoriert“, sagt der Grüne Landtagsabgeordnete und Kontrollsprecher Lambert Schönleitner, der sich bei einer spontanen Bürger:innenversammlung vor Ort ein Bild gemacht hat. „Es geht hier nicht um seltene Erden oder Mineralien, die nur an diesem Standort vorkommen, sondern um einfachen Schotter, der in der Steiermark massenhaft vorhanden ist. Wir werden den Rechtsweg der Bürger:innen aktiv unterstützen und ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende im Sinne der Bevölkerung Recht bekommen werden“, so der Abgeordnete.

Mittlerweile hat die Firma Leicht das Projekt auf unter fünf Hektar verkleinert, sodass es nun zur Gänze auf dem Gebiet der Gemeinde St. Martin am Wöllmißberg liegt. Aufgrund dieses Winkelzugs braucht das Vorhaben keine UVP mehr. Die Gemeinde Ligist würde es trotzdem massiv betreffen – schließlich führt ein Gutteil des Transportweges über die Ligister Gemeindestraßen. Wer das Gebiet in Unterwald kennt – die Straßen sind schmal und es gibt wenig Ausweichmöglichkeiten – dem wird schnell klar, welche Belastungen und Schwierigkeiten das mit sich bringen würde.

Von der Zerstörung des Naturraums, der Verseuchung des Quellschutzgebietes oder dem entstehenden Problem mit dem Oberflächenwasser einmal abgesehen, würden die vielen LKW-Fahrten diese Straßen innerhalb kürzester Zeit ruinieren.Unserer Gemeinde liegt nach wie vor kein Verkehrskonzept vom Projektwerber vor. Die Grünen Ligist haben nun im Einvernehmen mit den anderen im Gemeinderat vertretenen Parteien gemeinsam mit der Gemeinde St. Martin am Wöllmißberg einen Anwalt beauftragt, um die Interessen beider Gemeinden zu vertreten. „Ich glaube, die Firma wäre gut beraten, das Projekt sofort zurückzuziehen. Andernfalls werden wir gemeinsam mit der Bevölkerung bis zur letzten Instanz kämpfen. Ich sehe kaum eine realistische Chance auf eine Genehmigung dieses Steinbruchs“, resümiert Schönleitner.