Boden und Natur erhalten in Leoben
Die Starkwetterereignisse des vergangenen Sommers haben uns auch in Leoben eindrücklich gezeigt, dass die Natur mehr Raum braucht. Im Stadtgebiet macht uns zusätzlich die sommerliche Hitze mehr und mehr zu schaffen – vor allem bei Hitzeinseln. Diese entstehen auf dicht verbauten Plätzen wo Asphalt und Beton vorherrschen und Bäume fehlen.
In Österreich wird täglich eine Fläche in der Größe von 16 Fußballfeldern (12ha) neu versiegelt. Intakte, unversiegelte Böden sind wichtig für die Landwirtschaft als auch für ein Funktionieren unseres Ökosystems. Gesunde Böden spielen eine wichtige Rolle für den Wasserhaushalt und auch als Hochwasserrückhalt und CO2 Speicher. Außerdem tragen sie zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Dieser Aspekt mag uns in einem Stadtgebiet wie in Leoben nicht so stark betreffen. Die Stadt ist ohnehin dicht verbaut und diese Konzentration von Wohnraum und Gewerbeflächen im Stadtgebiet lässt im Umland wichtigen Boden frei für die Natur.
Bei näherer Betrachtung des regen Baugeschehens in Leoben zeigt sich aber, wie verschwenderisch auch bei uns mit dem wertvollen Gut Boden umgegangen wird.
In Leoben siedeln sich derzeit Betriebe an, bestehende werden erweitert und es wird viel neuer Wohnraum gebaut. Und dabei wird jede Menge Boden versiegelt, nicht nur für die Gebäude selbst, sondern vor allem auch für Verkehrsflächen und Parkplätze – mitten in der Stadt und im Grünraum in Randlagen!
Beispiele hierfür sind
- der große Parkplatz beim neuen Unigebäude,
- verschwenderisch große Verkehrsflächen bei den Kohlbachersiedlungen
- und Asphaltflächen statt Gärten bei Betriebsansiedelungen in der Jahnstraße oder in Göss.
Trotz stagnierender Einwohnerzahlen werden zur Zeit etliche Wohnbauten geplant und errichtet. Gebaut wird einerseits bodenschonend auf schon versiegelten Baugründen mit guter Infrastruktur wie auf den Quester-Gründen in Leitendorf, aber auch auf der grünen Wiese mit schlechter Anbindung an den öffentlichen Verekehr und ohne fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten oder Schulen (z.B In der Meln, Preingründe). Moderner Wohnraum kann die Neuansiedlung in Leoben fördern und so auch den Pendelverkehr verringern. Doch die Sanierung von bestehenden Wohnungen und die Verringerung von Leerstand muss Vorrang haben vor dem Verbau der letzten Grünflächen im Stadtgebiet.
Leoben hat für seine Größe viele Arbeitsplätze und viele Berufstätige pendeln täglich in die Stadt ein - meist mit dem Auto. Dafür braucht es Abstellflächen. Die ließen sich allerdings bodenschonender errichten als einfach nur große Flächen zuzubetonieren. Viele Beispiele aus Gemeinden in ganz Österreich und Grüne Erfolgsprojekte wie das Klimaticket, Investitionen in Bahn und Bus und die finanzielle Unterstützung von Rad- und Fußwegen in den Gemeinden zeigen deutlich: Mit einem guten Angebot beim öffentlichen Verkehr, Carsharing und attraktiven und sicheren Wegen zum Radfahren und Gehen lässt sich der Bedarf an Parkplätzen senken. Hier könnte auch Leoben Vorreiter für den Erhalt von Grün statt Beton, Asphalt und Hitze in der Stadt werden.
Auf dem Leobner Hauptplatz wird gerade versucht, Boden zu entsiegeln und mit einigen Bäumen diese Hitzeinsel im Zentrum der Stadt zu entschärfen. Dieses Projekt – von uns Grünen schon jahrelang eingefordert – wird die Aufenthaltsqualität in Leoben verbessern. Zum Schutz unseres Bodens, unserer Natur und unserer Lebensqualität in der Stadt braucht es aber deutlich mehr: gesetzliche Regelungen in Bund und Land und ein aktives, naturnahes Gestalten unseres Lebensraums in unserer Stadt. Und dafür braucht es Ihre Stimme für uns Grüne – im Bund, im Land und in Leoben.