Auersbach darf nicht Hütteldorf werden
Wir konnten uns bisher im Steirischen Vulkanlandglücklich schätzen, von der Verschandelung der schönsten Flecken durch Chalet-Dörfer verschont zu bleiben. Wenn nun genau dort gebaut wird, wo aus gutem Grund weit und breit sonst niemand bauen dürfte, ist der Verhüttelung Tür und Tor geöffnet. Da geht es um weit mehr als um die Zerstörung des Landschaftsbildes!
Wertvoller Boden wird unwiederbringlich versiegelt, auf bisher ruhigen Zufahrts- und Spazierwegen nimmt der Verkehr stark zu, der in vielen Beherbergungsbetrieben der Region gelebte sanfte Tourismus wird in Mitleidenschaft gezogen, während der Ressourcenverbrauch für Errichtung und Betrieb derartiger Einrichtungen pro Bett überdurchschnittlich hoch ist. Das macht einen wirtschaftlichen Betrieb nicht einfach. So werden aus solchen Feriendörfern oft schon nach wenigen Jahren Geisterdörfer, die niemand sehen will.
Im Fall des in im Feldbacher Ortsteil Auersbach geplanten Chalet-Dorfes kommt noch erschwerend hinzu, dass es in der unmittelbaren Nachbarschaft der bestehenden Sternwarte gebaut werden soll. Diese wurde jedoch seinerzeit bewusst an einem abseits gelegenen Ort ohne nennenswertem Umgebungslicht errichtet, um ihren Zweck gut erfüllen zu können. Es leuchtet daher ein, dass die notwendige Beleuchtung der Unterkünfte, der Verbindungswege im Gelände sowie der Verkehr zu- oder abfahrender ChaletNutzer zu Lichtverschmutzung führt, die den Betrieb der Warte stark beeinträchtigt bis verunmöglicht. Für die Bewohner des Ortsteiles Auersbach, für die Nutzer der Sternwarte ergeben sich daher ausschließlich negative Effekte. Umso weniger ist daher nachvollziehbar, dass lediglich zur Bedienung der Interessen eines Feldbacher Szenewirts sowohl das örtliche Entwicklungskonzept als auch der Flächenwidmungsplan geändert werden. Wenn ein solches Projekt selbst an einer derart ungeeigneten Stelle bewilligt wird, sind ähnliche Vorhaben anderswo kaum aufzuhalten. Damit geben wir den Startschuss zum Ausverkauf unseres Vulkanlandes – wollen wir das wirklich?