Boden schützen statt Zukunft verbauen
In der Steiermark werden immer noch täglich bis zu vier Fußballfelder an Boden verbraucht – vor allem für Gebäude, Straßen und Parkplätze. Allein an landwirtschaftlicher Nutzfläche hat Österreich in den letzten 40 Jahren ein Gebiet so groß wie das Burgenland verloren. „Wo soll diese zukunftsvergessene Politik noch hinführen? Wir sägen den Ast ab, auf dem wir sitzen“, warnt Andreas Lackner, Grüner Landtagsabgeordneter und Bundesobmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern. „Wir brauchen gesunde Ernährungssicherheit, zur Versorgung sauberem Trinkwasser und zum Schutz vorÜberschwemmungen“, mahnt auch Landessprecherin und Klubobfrau, Sandra Krautwaschl
Während unsere Ortskerne zunehmend verwaisen, wird an den Ortsrändern fleißig gebaut und versiegelt. Dadurch fransen unsere Gemeinden immer weiter aus, was den Bau zusätzlicher Straßen notwendig macht und den Bodenverbrauch abermals vorantreibt. Während einige wenige daran verdienen, kommt diese rücksichtslose Bodenvernichtungspolitik den oststeirischen Gemeinden, den dort lebenden Menschen und vor allem unseren Nachkommen teuer zu stehen. Ein Lösungsansatz gegen die hemmungslose Betonierwut wäre eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch. Damit dies gelingen kann, bräuchte es allerdings strengere Gesetze der Bundesländer in der Raumordnung und im Baurecht. Diese sind für diese Bereiche zuständig und tragen die Verantwortung. Mehrere Initiativen der steirischen Grünen für ein verbindliches Bodenschutzziel wurden von der schwarz-roten Regierungsmehrheit jedoch abgelehnt. Knapp drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich ein stärkeres Vorgehen gegen den Bodenfraß. Die Grünen haben nun eine Petition gestartet, um den Druck auf die Betonfraktionen im Land zu erhöhen.