Balkonkraftwerk - erste Selbstversuche in Kirchbach-Zerlach
Viel hört man über Balkonkraftwerke, doch die Informationen sind oft dürftig und die Hemmschwelle groß. Also haben wir kurzerhand selbst vier Balkonkraftwerke installiert – zwei davon in Kirchbach-Zerlach. Mit ein wenig handwerklichem Geschick war das schnell erledigt. Hier unser Erfahrungsbericht.

Beschaffung:
Wir haben die Komplettsets in der Nähe, in Gleisdorf, gekauft. Für eine 800-Watt-Anlage inklusive Universalhalterung für die Module muss man mit rund 400 bis 500 Euro rechnen. Die Paneele haben etwa die Maße 1,2 m × 2 m – man sollte also vorab überlegen, wie man sie nach Hause transportiert.
Montage:
Die Systeme sind wie ein Baukastensystem aufgebaut. Wir haben die Paneele auf unterschiedlichsten Balkonen montiert. In manchen Fällen mussten wir die Befestigungslöcher anpassen – ein Akkuschrauber und ein Metallbohrer reichten dafür vollkommen aus, da alle Teile aus Aluminium bestehen.
Der elektrische Anschluss erfolgt einfach über einen Stecker. Wichtig ist lediglich eine Steckdose in der Nähe, da die Anschlussleitungen meist nur 5 Meter lang sind. Auch wenn alles wasserdicht ausgeführt ist, empfehlen wir, die Steckverbindungen und den Wechselrichter nicht direktem Sonnenlicht oder Regen auszusetzen.
Inbetriebnahme:
Sobald das Balkonkraftwerk eingesteckt ist, beginnt es automatisch mit der Stromproduktion.
Natürlich will man auch wissen, wie viel Strom gerade erzeugt wird. Alle Kleinwechselrichter sind WLAN-fähig. Über eine App kann man sich mit dem Wechselrichter verbinden und den aktuellen Status abfragen. Für eine längere Historie ist jedoch eine dauerhafte Internetverbindung notwendig.
Rechtliches & Meldung beim EVU:
In Österreich sind Kleinstkraftwerke mit einer Ausgangsleistung bis 800 Watt nur meldepflichtig – nicht genehmigungspflichtig. Wir haben unsere Balkonkraftwerke bei drei unterschiedlichen Energieversorgern gemeldet. In allen Fällen reichte ein einfaches Formular, das Angaben zu Eigentümer, Zählernummer und Wechselrichtertyp verlangt.
Die Anlagen sind jederzeit erweiterbar. Mit weiteren € 500,- bis € 1000,- kann man die Anlage zum Beispiel mit einem Akku erweitern (wurde bei einer Anlage auch gemacht). Damit kann man den Eigenverbrauch auf geschätzte 80% bis 90% erhöhen.
Fazit/Wissenswertes:
Mit einer überschaubaren Investition kann man einen Beitrag gegen steigende Energiekosten leisten. Auch wenn der Ertrag begrenzt ist, spart man ab dem ersten Tag Stromkosten.
Eine Vergütung für eingespeisten Strom gibt es bei Balkonkraftwerken nicht – daher sollte man möglichst dann Strom verbrauchen, wenn die Sonne scheint.
Sehr schnell stellt sich die Frage, wie man die Anlage optimieren kann. Eine Möglichkeit ist z. B. der Einsatz eines P1-Meters, mit dem sich aktuelle Zählerdaten unkompliziert auslesen lassen.
Die Anlagen lassen sich jederzeit erweitern. Mit weiteren 500 bis 1.000 Euro kann man z. B. einen Akku ergänzen (haben wir bei einer Anlage gemacht). Damit lässt sich der Eigenverbrauch auf etwa 80 bis 90 % steigern.