Neues Wohnprojekt in Kleinsemmering - die Bevölkerung ist beunruhigt

Eine Neuauflage des Bebauungsplanes in Kleinsemmering hat zu großer Beunruhigung bei den Bürger:innen geführt: Nachdem bereits ein Wald gerodet wurde, sollen mehrere mehrgeschoßige Gebäude für zahlreiche Wohneinheiten entstehen.

Vieles scheint jedoch noch unklar:
  • Was wird unternommen, damit der zunehmende Verkehrnicht zur großen Belastung wird?
  • Wo sollen zusätzliche Parkflächen entstehen?
  • Was geschieht mit dem durch die Bodenversiegelunganfallenden Oberflächenwasser?

Der Ortsteil Kleinsemmering ist ein Siedlungsschwerpunkt, hier kann Wohnbau stattfinden - jedoch nicht ohne aktive Einbeziehung der Bevölkerung und Anrainer:innen, damit diese nicht mit dem Projektvorhaben vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Viele Bürger:nnen aus Kleinsemmering haben daher von ihrem Recht Gebrauch gemacht, ihre Ängste und ihre Einwände gegen das geplante Wohnprojekt einzubringen. Es wurde dadurch deutlich, dass in der Vorbereitung dieses Projektes nicht wirklich alles gut durchdacht wurde, sodass sich u.a. folgende Fragen stellen:

  • Wurde die Gemeinde fachlich gut beraten?
  • Gibt es ein schlüssiges Gesamtkonzept dieses Großprojektes?
  • Wurden hier Einzelinteressen über die Interessen derBevölkerung gestellt?

Neben dem Wohnbauprojekt in Kleinsemmering laufen weitere Wohnbauvorhaben in unserer Gemeinde: Beim Wohnprojekt „Reisergründe“ in Rossegg werden ebenfalls mehrgeschoßige Gebäude für zahlreiche Wohneinheiten entstehen. Zusätzlich wurden angrenzende Grundstücke zu Baugrundstücken umgewidmet. Wir sind für Wohnbaulösungen, die gut durchdacht sind. Jedoch haben wir in diesem Zusammenhang nicht den Eindruck, dass die einzelnen Wohnbauprojekte miteinander hinsichtlich wichtiger Themen koordiniert sind:

  • Wasserversorgung: bereits jetzt stößt unsere Gemeinde immer wieder an die Kapazitätsgrenzen -gibt es hier ein Konzept für eine Wasserversorgung inder Zukunft, in der mit immer längeren Trockenperiodenim Sommer aufgrund der Klimakrise gerechnet wird?
  • Kanalversorgung: die Kapazitätsgrenzen derKanalisation und Kläranlage werden bald erreicht sein -welche zukünftigen Pläne liegen hier vor?
  • Verkehr: welches angepasste Verkehrskonzept für diegroßen Wohnbauprojekte ist geplant?
  • Wärmeversorgung: wie sieht das Konzept füreinen zukünftigen Ausbau einer klimaschonenden Wärmeversorgung aus?
  • Bodenversiegelung: Maßnahmen die Bodenversiegelungzu reduzieren, sind dringend notwendig - derzeit sind 40-60 (!!!) Parkplätze am Wohnprojekt „Reisergründe“ geplant - wurde hier als Alternative an Tiefgaragen gedacht?
  • Beschattung: aufgrund der immer extremer werdenden Hitzeperioden sollte auf eine ausreichende natürliche Beschattung (anstatt energieintensiver Klimaanlagen) der Wohngebäude Wert gelegt werden. Wir fordern langfristige und nachvollziehbare Strategien für Gutenberg und dass Entscheidungen nicht „auf Zuruf“ getroffen werden. Auf kritisches Hinterfragen der Probleme wird jedoch häufig nur mit Beruhigungsfloskeln geantwortet. 
Aus diesem Grund setzen wir uns mit vollem Einsatz ein, dass...
  • nachvollziehbare Informationen an die Bevölkerungweitergegeben werden
  • Ängste und Sorgen der Bewohner:innen ernstgenommen werden
  • statt Beruhigungsfloskeln klare zukunftsorientierteLösungsvorschläge in Absprache mit der Bevölkerunggetroffen werden.